Im Rahmen des Erasmus+ Programms hatten wir, als die ersten drei Schreinerinnen unserer Schule, die Gelegenheit, ein dreiwöchiges Praktikum in San Calogero, Kalabrien, zu absolvieren. Dieses spannende Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Organisation Giovanni per l`Europa organisiert und durch Erasmus+ der Europäischen Union gefördert.
Während unseres Aufenthalts durften wir in einem lokalen Schreinerbetrieb mit etwa 4 Angestellten die italienische Arbeitsweise hautnah kennenlernen. Geleitet wurde der Betrieb von zwei Brüdern.
Trotz der Tatsache, dass unsere Arbeitgeber kein Englisch sprachen (wie eigentlich die meisten in der Gegend) konnten wir dank unseres guten fachlichen Verständnisses unsere Aufgaben erfolgreich umsetzen.
In den drei Wochen hatten wir die Möglichkeit, eine komplette Küche sowie zahlreiche Schränke aus weiß beschichtetem Plattenmaterial zu fertigen. Dabei fiel uns auf, dass die Qualitätsansprüche und Standards in Italien nicht ganz so hoch sind wie bei uns. Auch Ordnung und Arbeitssicherheit wurde nicht so ernst genommen wie wir es gewohnt sind. Dennoch konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln und unser handwerkliches Können weiterentwickeln.
In dem überschaubaren Ort Nicotera, in dem wir eine kleine Wohnung hatten, waren wir schnell bekannt und wurden freundlich empfangen, was unseren Aufenthalt noch besonderer machte.
In unserer Freizeit unternahmen wir Ausflüge zu bekannten Städten in der Nähe, wie Pizzo und Tropea, die sehr einfach und günstig mit dem Zug zu erreichen waren. Bei unserer Bootstour bekamen wir leider keine Delfine zu sehen.
Ein weiteres Highlight waren die Kochabende mit unseren Koordinatoren, bei denen wir uns gegenseitig traditionelle Gerichte aus unserer Heimat zubereiteten. Diese Abende förderten nicht nur einen interkulturellen Austausch, sondern ließen auch neue Freundschaften entstehen.
Insgesamt war unser Auslandspraktikum eine bereichernde Erfahrung, die uns nicht nur fachlich weitergebracht hat, sondern auch unvergessliche Erinnerungen geschaffen hat.
[Verena Häuserer]
PS: “das Meer ist auch gut zu Fuß zu erreichen“ meint 35 Minuten bergab – über Stock und Stein. Und bergauf? Kennt ihr die alte Bergstraße in Landsberg? So ungefähr. Naja, nur ca. 45 Minuten. Wir vermuten so wollte man sicherstellen, dass wir nicht den ganzen Tag am Strand rumlümmeln.