Berufsvorbereitung
Berufsvorbereitung
In den Berufsintegrationsklassen liegt der Schwerpunkt im ersten Jahr auf dem Erwerb der deutschen Sprache, im zweiten Jahr auf der Berufsvorbereitung.
In den Klassen der Berufsvorbereitung werden Jugendliche, die sich beruflich noch orientieren müssen, innerhalb eines Schuljahres ausbildungsreif gemacht.
- Ziel: Ausbildungsstelle oder weiterführende schulische Ausbildung
- Berufsintegration: 2 Jahre
- Berufsvorbereitung: 1 Jahr
Ansprechpartner
Bei Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Fachbereichsleiter:
Thomas Kindl
t.kindl@bs-landsberg.de
Nähere Informationen
Berufsvorbereitende Klassen
Die Berufsvorbereitung richtet sich an alle berufsschulpflichtigen Jugendlichen des Landkreises Landsberg am Lech, die für das kommende Schuljahr noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben und auch nicht an einer anderen Schule angemeldet sind. Sie bietet die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren und Lehrberufe aus unterschiedlichen Bereichen kennenzulernen. Bei regelmäßigem Schulbesuch und entsprechenden Leistungen wird der Erfolgreiche Abschluss der Mittelschule bestätigt.
Die Berufsvorbereitung ist Querschnittsaufgabe und Herzenssache der Beruflichen Schulen Landsberg. Viele Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Abteilungen aus Berufsschule und Beruflicher Oberschule sind in die Beschulung der Jugendlichen, die noch nicht wissen, in welche berufliche Richtung es geht bzw. noch keine geeignete Lehrstelle gefunden haben, mit großem Engagement eingebunden. Innerhalb eines Schuljahres sollen die Schülerinnen und Schüler der berufsvorbereitenden Klassen ausbildungsreif gemacht und in eine Lehrstelle oder eine weiterführende schulische Ausbildung vermittelt werden. Neben den schulischen Fächern mit großen Praxisanteilen sind daher auch betriebliche Praktika vorgesehen. Die Schülerinnen und Schüler werden während des ganzen Schuljahres mit hohem Aufwand von den sozialpädagogischen Fachkräften unseres Kooperationspartners betreut und unterstützt. Freundschaftlich und vertrauensvoll arbeiten die Verwaltung und die Lehrkräfte der Beruflichen Schulen Landsberg, die Kolleginnen der Jugendsozialarbeit an der Berufsschule, der Schulpsychologe, die Lehrkräfte und die sozialpädagogischen Fachkräfte des Kooperationspartners, die Bundesagentur für Arbeit und die Betriebe zum Wohl der Jugendlichen zusammen.
Gerne beraten wir zum Berufsvorbereitungsjahr oder zu anderen Fragen, die die Berufsschulpflicht betreffen. Bitte rufen Sie uns an (08191 913 0), oder schreiben Sie uns eine E-Mail (info@bs-landsberg.de).
Jugendliche, die bereits beruflich orientiert sind und einen holztechnischen Beruf anstreben, informieren sich zum Berufsgrundschuljahr (BGJ Holztechnik) im Fachbereich Holztechnik.
Berufsintegrationsklassen
Das Angebot der Berufsintegrationsklassen richtet sich an junge Migrant*innen (Menschen aus der EU und anderen Ländern der Welt, auch Asylbewerber und Flüchtlinge), die einen Sprachförderbedarf haben. Es werden vorwiegend Schüler*innen im berufsschulpflichtigen Alter von 16 Jahren bis zum vollendeten 21. Lebensjahr beschult, in besonderen Fällen bis zum 25. Lebensjahr.
Inhalte
Die Schüler*innen werden in folgenden Fächern unterrichtet:
- Deutsch als Zweitsprache
- Ethik
- Berufliche Handlungsfähigkeit
- Politik und Gesellschaft
- Lebensgestaltung
- Medienwelten
- Mathematik
- Unterricht in den Werkstätten und in der Schulküche
Aufbau des Gesamtkonzepts
Die Schüler*innen werden 2 Jahre in kooperativer Form durch die Berufsschule und die BIB gGmbH Augsburg beschult.
- 1. Jahr: Berufsintegrationsvorklasse (BIK/v) Vollzeitbeschulung von Montag bis Freitag
Schwerpunkt: Spracherwerb Deutsch - 2. Jahr: Berufsintegrationsklasse (BIK) Vollzeitbeschulung von Montag bis Freitag, davon mind. 20 Tage Praktikum in ortsnahen Betrieben
Schwerpunkt: Berufsvorbereitung
Wie werden die Schüler*innen für die Berufsintegrationsklassen ausgewählt?
Die Klassen sind ausschließlich für berufsschulpflichtige junge Menschen mit Sprachförderbedarf. In besonderen Fällen können bis zu 25-jährige aufgenommen werden. Mögliche Kandidaten werden uns vom Landratsamt genannt.
Sofern Sie uns als Eltern oder ehrenamtliche/-r Betreuer/-in eine/n geeigneten Kandidaten/in nennen möchten, schreiben Sie uns bitte unter info©bs-landsberg.de eine E-Mail, in der Sie Namen, Adresse, Geburtsdatum und nach Möglichkeit das Zuzugsdatum nach Deutschland nennen. Die Kandidaten werden von uns zu einem Vorstellungsgespräch und einem Einstufungstest eingeladen; dieser findet in der Regel 2 Monate vor Beginn des neuen Schuljahres statt. Wir testen dabei die Vorkenntnisse der Schüler*innen in der deutschen Sprache und in Mathematik. Eine Aufnahme in die bestehenden Klassen im Laufe des Schuljahres ist nach Absprache und vorhandenen Kapazitäten möglich.
Welche Voraussetzungen müssen künftige Schüler*innen erfüllen?
Sie müssen zum Schuljahresbeginn berufsschulpflichtig sein (i. d. R. vom 16. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr). Die Beruflichen Schulen sind bemüht, in erster Linie minderjährige Kandidat*innen aufzunehmen. Darüber hinaus ist eine Festlegung schwierig. Einerseits sollte Aussicht bestehen, dass die Ziele des Berufsschulunterrichts (siehe unten) erreicht werden, andererseits wird auch darauf geachtet, dass möglichst leistungshomogene Gruppen entstehen. Daher sind die Ergebnisse des Auswahltests alleine nicht entscheidend.
Wie können sich interessierte junge Menschen auf den Besuch der Berufsschule vorbereiten?
Die künftigen Schüler*innen sollten sich in Alltagssituationen sprachlich ausdrücken können (sich vorstellen, Bedürfnisse äußern …). Sie sollten die Grundrechenarten im Zahlenraum bis 1000 bewältigen, Grundkenntnisse im Bruchrechnen vorweisen und Längen- und Flächenberechnungen durchführen können. Ideal wäre es, wenn sie bereits berufliche Vorstellungen entwickelt haben. Und: Es ist nicht alleine das schulische Leistungsvermögen entscheidend. Es zählt auch und vor allem eine positive Einstellung zum Miteinander und zum Beruf. Deshalb nimmt die Schule auch junge Menschen auf, die zwar erhöhten Sprachförderbedarf haben, aber die oben genannten Voraussetzungen nicht erfüllen.
Welche Ziele verfolgen wir?
Wir wollen die jungen Menschen in zwei Jahren (bei entsprechenden Vorkenntnissen) beim Erwerb des Sprachniveaus B1 nach dem GER (gemeinsamer europäischer Referenzrahmen) unterstützen, sodass sie zur fortgeschrittenen Sprachverwendung in der Lage sind. Dazu findet an unserer Schule auch die Prüfung zum Deutschen Sprachdiplom mit beruflichem Schwerpunkt statt (DSDpro). Nach Möglichkeit möchten wir ihnen auch den Abschluss der Mittelschule verleihen und schulische oder berufliche Anschlussmöglichkeiten bieten. In besonderen Fällen ist dies eine duale Berufsausbildung, bei eingeschränkten Vorkenntnissen und schwächeren Leistungen zumindest eine dauerhafte berufliche Beschäftigung. Querschnittsziel aller unserer Bemühungen ist es, den jungen Menschen das Leben in Deutschland zu erleichtern und so unseren Beitrag zur Integration zu leisten.
Wie wollen wir diese Ziele erreichen?
In allen Integrationsklassen findet intensiver Deutschunterricht statt. Darüber hinaus erhalten die Schüler*innen Unterricht in den Fächern Ethik, Berufliche Handlungsfähigkeit, Politik und Gesellschaft, Lebensgestaltung, Medienwelten und Mathematik. Als Berufliche Schule bieten wir den jungen Menschen auch Deutsch-gestützten Unterricht in berufspraktischen Fächern wie Hauswirtschaft, Holzbearbeitung, KFZ-Technik, Gestaltung, Körperpflege, Bautechnik, Elektrotechnik, Metallbearbeitung und Lagerlogistik an. In der Berufsintegrationsklasse (BIK) vermitteln wir die Schüler*innen in betriebliche Praktika.
Wer unterstützt uns dabei?
Hilfe und Unterstützung erhalten wir von vielen Seiten. Unser Kooperationspartner, die BIB gGmbH Augsburg, organisiert die sozialpädagogische Betreuung und die Vermittlung in Praktika. Besonders gewinnbringend ist auch die Zusammenarbeit mit den zahlreichen ehrenamtlichen Betreuer*innen, die sich um unsere Schüler*innen kümmern. Gut vernetzt sind wir auch mit den offiziellen Stellen im Landratsamt, den Trägern der Jugendhilfe, der Asylsozialarbeit und der Agentur für Arbeit.
Auch die Schüler*innen unserer Beruflichen Oberschule tragen zu einem Gelingen bei. Viele engagieren sich in unseren Klassen, helfen bei den Hausaufgaben, machen gemeinsame Unternehmungen. Im Gegenzug unterstützen uns unsere Schüler*innen aus den Integrationsklassen vielfältig: Sie leisten Dolmetscherdienste, berichten über ihre Praktikumserfahrungen und unterstützen den Fremdsprachenunterricht an unserer Schule. Für die Förderung dieses Engagements haben wir im Jahr 2016 den Sozialpreis der VR-Bank erhalten.
Welche Schüler*innen können in die Berufsintegrationsklasse aufsteigen?
Um in die Berufsintegrationsklasse (BIK), auch oft „2. Jahr“ genannt, aufsteigen oder direkt einsteigen zu können, sind verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen:
- gute schulische Leistungen
- Engagement, regelmäßige Teilnahme am Unterricht
- VOR ALLEM: positive Einstellung zum Miteinander, Aufgeschlossenheit für die Berufsvorbereitung
Wer bekommt einen Abschluss der Mittelschule?
Für die Zuerkennung eines Mittelschulabschlusses nach Abschluss der BIK gelten die Regelungen des Berufsvorbereitungsjahrs (BVJ) nach §13 und §15 der Berufsschulordnung (BSO). Neben den Leistungen zählen der regelmäßige Schulbesuch sowie die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum. Über die Zuerkennung entscheidet die Lehrerkonferenz.
An unserer Schule werden in den Integrationsklassen keine Prüfung und keine Vorbereitung zum qualifizierenden Abschluss der Mittelschule angeboten. Wir ermöglichen aber Schüler*innen der BIK in seltenen Ausnahmefällen und nur bei besonderer Eignung die externe Teilnahme und stellen sie vom Unterricht frei.